Krampfader / Varizenbehandlung im VENENZENTRUM SÜDERELBE

Krampfadern

Krampfadern der Beine, auch Varizen genannt, finden sich in Deutschland bei ca 20% der Menschen. Frauen leiden bis zu drei Mal häufiger an einer Varikose als Männer. Am häufigsten sind die oberflächlichen Venen der Beine betroffen. Die Varikosis prägt sich meist zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr und nach Schwangerschaften erstmals aus. Ursächlich sind u.a. eine genetisch disponierte Wandschwäche der Venen, Fettleibigkeit, Hormone, Bewegungsmangel, Rauchen.

Die Venen erweitern sich und verlangsamen den Blutfluß. Das sauerstoffarme Blut aus den Beinen wird nicht mehr ausreichend Richtung Herz gepumpt. Konsequenzen des gestörten Blutflusses sind u.a. Schwellung der Beine, Hautveränderungen, Venenentzündungen, ein offenes Bein, eine Thrombose mit der Gefahr einer Lungenembolie.

Je nach Lage und Form werden verschiedene Formen von Krampfadern unterschieden:

  1. Stammvenen- und Seitenast-Varizen: Hierbei handelt es sich um Krampfadern der mittelgroßen und großen Venen. Diese Art der Varikosis kommt am häufigsten vor und tritt meistens an der Innenseite der Ober- und Unterschenkel auf.
  2. Perforans-Varizen: Die oberflächlichen Venen sind über Verbindungskreisläufe mit den tiefen Beinvenen verbunden. Wenn sich diese Verbindungsvenen ausdehnen und aussacken, oder die in den Verbindungsvenen vorhandenen Schleusenklappen zur Verhinderung eines Rückflusses von tiefen in das oberflächliche Venensystem defekt sind, spricht man von Perforans-Varizen.
  3. Retikuläre Varizen: Als retikuläre Varizen werden sehr kleine Krampfadern der Beine mit einem Durchmesser von 2 – 4 mm Durchmesser bezeichnet. Retikuläre Varizen finden sich vor allem an der Außenseite der Ober- und Unterschenkel und in der Kniekehle.
  4. Besenreiser als kleinste Form der Varizen haben einen Durchmesser von 1-3 mm, zeigen sich streifenförmig wie auch netzartig und stellen meist nur ein ästhetisches Problem dar.

Stadien der Krampfadern

Je nach Ausprägung der Beschwerden werden die Krampfadern in verschiedene Stadien eingeteilt:

Stadium I: Zu Beginn der Erkrankung verursachen Krampfadern meist keine Beschwerden und stellen eher ein ästhetisches Problem dar.

Stadium II: Im weiteren Verlauf werden die Varizen sichtbarer und dicker. Der Blutdurchfluß wird langsamer und staut die Varizen. Manchmal kommt es zu dem Gefühl schwerer Beine und einem Spannungsgefühl der Beine. Die Beine werden schneller „müde“, schmerzen und nachts treten häufiger Wadenkrämpfe auf. Diese Symptome bessern sich in der Regel im Liegen und bei Bewegung, da dies den Blutfluss der Venen beschleunigt und das Bein entstaut. Wärme führt wiederum zu einer Erweiterung der Blutgefäße, sodass sich in den Sommermonaten die Symptome verstärken.

Stadium III: Je länger der Blutstau in den Venen anhält, desto überlasteter und durchlässiger werden die Gefäßwände. Flüssigkeit, Eiweiße (Proteine) und Blutabbauprodukte (Hämosiderin) werden dann aus den Krampfadern in das umliegende Gewebe gepresst. Die Haut beginnt sich zu verfärben und zeigt dunkle braune und auch weiße nicht mehr reversible Verfärbungen. Die Möglichkeit z.B. einer Stauungsdermatitis (Entzündung der Haut) mit Juckreiz besteht. In den Beinen kommt es im Laufe des Tages zu Wasseransammlungen (Ödeme).

Stadium IV: die anhaltende Stauung des Blutes verhindert die ausreichende Versorgung des umliegenden Gewebes mit Sauerstoff. Kleine Verletzungen heilen kaum. Es bilden sich Geschwüre in Form des sogenannten offenen Beines (Ulcus cruris). Die verminderte Durchblutung führt zu einer sehr langsamen Wundheilung. Die Behandlung unter ärztlicher Kontrolle ist langwierig. Eine operative Sanierung ist spätestens dann zu diskutieren.

Untersuchungsmethoden vor der Krampfadern-Behandlung

Die Untersuchungsmethoden zur Feststellung eines Venenleidens umfassen im VENENZENTRUM SÜDERELBE die sog. digitale Photoplethysmographie (dPPG), mit der optisch die Wiederauffüllzeit der Venen gemessen wird, die Doppler-Untersuchung und die farbkodierte Duplexsonographie (FCDS). Die FCDS ist die Methode der Wahl zur Planung der weiteren Therapie, da mit ihr die Venen und deren Blutfluss bildlich dargestellt werden, und die Indikation zur Operation abgeschätzt werden kann.

Verfahren der Krampfadern-Behandlung

An Möglichkeiten der Behandlung von Krampfadern stehen im VENENZENTRUM SÜDERELBE grundsätzlich die äußerliche u/o interventionelle Therapie zur Verfügung.

Die äußerliche Therapie umfasst Kompressionsverbände, Kompressionsstrümpfe und -manschetten als Basistherapie. Ausreichende Bewegung ist zur Forcierung des Heilungsverlaufes erforderlich. Venenmedikamente können Beschwerden lindern und die Funktion der Venen positiv beeinflussen.

Die interventionellen Behandlungsmethoden im VENENZENTRUM SÜDERELBE sind:

  • die Verödungsbehandlung (flüssig oder als Schaum),
  • die Miniphlebektomie (das sog. „Häkeln“),
  • die Stripping-Operation
  • das Katheterverfahren (Radiowelle)
  • die Lasertherapie.

Als Hauptkomplikationen der Verfahren können Blutergüsse, Strangbildung der behandelten Venenabschnitte, Hautverfärbungen und das sogenannte „Matting“ (Ausbildung feiner roter Äderchen) sowie Nervenirritationen auftreten.

Um den Operationserfolg nicht zu gefährden, ist als Nachbehandlung das postoperative Tragen von Kompressionsstrümpfen für einen festgelegten Zeitraum unabdingbar. Bei den neueren Katheterverfahren ist dieser in der Regel deutlich kürzer als nach der klassischen Stripping-Operation.